Sonntag, 7. Juni 2015

Rezension: Dreh dich nicht um (Jennifer L. Armentrout)

Rezension: Dreh dich nicht um (Jennifer L. Armentrout)



Autorin: Jennifer L. Armentrout

Verlag: Heyne

Erstausgabe: April 2014 - Don't look back

Seiten: 384

ISBN: 978-3-453-26939-2

Preis: 12,99€

Klappentext: Samantha ist schön. Sie ist mit dem coolsten Jungen der ganzen Schule zusammen. Sie hat alles, wovon die anderen Mädchen träumen. Dann verschwindet sie für vier Tage zusammen mit ihrer besten Freundin Cassie. Als Samantha wieder auftaucht, ist nichts mehr, wie es einmal war: Sie hat ihr Gedächtnis verloren und kann sich an absolut nichts erinnern – weder an das, was in den vier Tagen passiert ist, noch an ihr Leben davor. Allmählich kommt sie zu einer schockierenden Erkenntnis: In ihrem alten Leben war sie 

offenbar ein echtes Miststück. Wen wundert es da, dass die Polizei immer wieder auftaucht und sie wegen Cassie verhört? Denn ihre Freundin ist und bleibt verschwunden. Eine furchtbare Frage steigt in Samantha auf: Fiel Cassie einem Verbrechen zum Opfer? Und trägt sie etwa die Schuld daran? Samantha bleibt nur wenig Zeit, ihr Gedächtnis zurückzugewinnen. Denn jemand hat es auf sie abgesehen. Jemand, der genau weiß, was passiert ist …



Meine Meinung: 
Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen! 'Dreh dich nicht um' war nicht meine eigene Wahl und ich kann nicht behaupten ich hätte es irgendwann mal für mich ausgesucht, aber ich bin froh drum, dass ich es gelesen habe.
Im Zuge einer Leserunde, die wir geplant hatte in unserer Lesegruppe, haben wir einen Thriller gesucht, der uns allen gefällt. Viele Vorschläge wurden gemacht und wieder heraus geschmissen, bis wir uns dann für Armentrouts 'Dreh dich nicht um' entschieden haben. 
Der Klappentext hat mich sehr angesprochen und dennoch war ich von meinem letzten Thriller (Scherbenmädchen) noch sehr eingenommen und konnte mir nicht vorstellen, dass dieses Buch mich ebenfalls überzeugen kann. Auch das Cover hat mich nicht umgehauen und wenn ich ehrlich bin, verstehe ich es auch einfach nicht. Aber man soll Bücher nicht nach ihrem Äußeren beurteilen.
Ich begann wie geplant das Buch zu lesen und dank des Klappentextes wusste ich bereits ein wenig über die Protagonistin und konnte mich sofort super in das Buch einfinden. Es wäre viel komplizierter gewesen, hätten wir nicht gewusst, dass Samantha die Highschoolqueen ihrer Schue war und plötzlich verschwand und ohne Erinnerungen wieder auftauchte. Als Leser weiß man also zu beginn mehr über Sam als Sam selbst weiß.
Schnell lernten wir ihre Familie und Freunde kennen und erfuhren immer mehr über die Protagonistin. Sie selbst war schockiert von ihrem alten Ich und auch ich  war es. Man kann behaupten, dass es wie in diesen typischen Amerika-Highschool-Filmen war. Nur plötzlich hat sich die Queen zum Außenseiter entwickelt und damit konnte niemand umgehen.
Die Frage was mit ihrer besten Freundin Cassie passiert ist und wo sie ist, wird zum Glück nicht allzu lange herausgezögert, doch dafür verständlicherweise die Frage nach dem "Wer war es?".
Man kann Samantha schnell ins Herz schließen, beziehungsweise die neue Sam und ich selbst kann von mir behaupten, dass ich sie gerne als Freundin hätte. Ihre Familie war mir suspekt. Zum einen war da die Mutter, die sich eigenartig verhalten hat und man sich darauf einfach keinen Reim machen konnte. Der Vater der eigentlich hauptsächlich im Hintergrund agierte und trotzdem seine Liebe zu seiner Tochter zeigte. Das Verhältnis zwischen den Eltern selbst, ist mir noch viel suspekter und ich  habe es immer noch nicht wirklich verstanden. Und nicht zu vergessen ist Sott!
Ihr Zwillingsbruder der sie selbst nicht wiedererkennen konnte, weil sie sich von einer auf die andere Minute so stark verändert hat. Ich denke, dass Scott mein Lieblingscharakter aus dem ganzen Buch ist. Sein Charakter ist so offen und ehrlich. Nicht überheblich und fürsorglich. Ein Bruder den sich viele Mädchen wünschen würden.
Samanthas Freundinnen waren mir so unsymphatisch, dass ich mir ihre Namen nicht mal gemerkt habe und ich schätze, genau das, wollte die Autorin auch erreichen. Nicht nur die Freundinnen der alten Sam, sondern auch der feste Freund Del, war merkwürdig und arrogant. Er hat Dinge gesagt und getan, die ich nicht nachvollziehen kann. Dafür war da aber noch der famose Carson, der sehr authentisch wirkte . Dass er und Scott befreundet sind wunder mich  nicht.
Die Entwicklung  der Geschichte hängt eng mit der Entwicklung der Protagonistin zusammen. So erkennt man, dass Samantha neues an sich entdeckt und nun bald zieht sich der Kreis um das mysteriöse Fehlen und den der daran Schuld ist zusammen. Immer neue Erinnerungen fluten Sammys Gehirn und versetzen sie in Angst und schrecken. Die Auflösung des Falls kommt immer näher und wir warten gespannt auf den Höhepunkt. Mit Vermutungen und Anschuldigungen bepackt liest man jede Seite und will den Täter selbst überführen. Und doch kommt es anders als man denkt.
Dass die Erzählersicht die von Samantha ist, war mir nur recht, da ich gerne Bücher lese, die von einem Charakter selbst erzählt werden.
Das Buch 'Dreh dich nicht um' hat den typischen Touch von 'Sonntag-Nachmittags-Highschool-Filmen' und trotzdem ist es komplett anders. Die Geschichte wurde umgeschrieben und plötzlich sieht man selbst diese Filme aus einer anderen Sicht, denn diesmal lernen wir nicht das Opfer, sondern den Täter näher kennen. Diese Lektüre hat mich so dermaßen gefesselt, dass ich es innerhalb von 24 Stunden (trotz Arbeit, Auto stehen geblieben und andere Verpflichtungen) verschlungen habe. Was daran liegt, dass man sich als Leser nie langweilt, da wir mit Samantha zusammen immer neue Sachen entdecken und gar keine Zeit zum Langweilen da ist. Wie jeder andere auch, hatte ich Vermutungen angestellt, was die Lösung des Falls betrifft und war überrascht das ich in manchen Punkten wirklich Recht hatte, aber trotzdem so falsch lag. Das einzige, was mich wirklich gestört hat, waren einige Tippfehler bzw. Übersetzungsfehler die man ab und zu mal vorfindet. Ebenfalls war es nicht so schön, dass man am Ende des Buches trotzdem noch offene Fragen hat, de einfach nicht beantwortet werden. Es gibt keinen vollkommenen Abschluss für alle und das nimmt dem Buch ein wenig den Glanz. Trotzdem möchte ich es euch Empfehlen, wenn ihr gerne spannende Bücher lest die euch an der Nase herum führen. Ein toller Thriller und sehr lohnenswert.
Insgesamt vergebe ich 4 von 5 Lesezeichen für dieses Buch :)